Friedrich Wilhelm III., der seiner früh verstorbenen ersten Ehefrau, Königin Luise, sehr nachtrauerte, war seit 14 Jahren Witwer und fühlte sich trotz der engen Verbindung zu seinen Kindern einsam.
Seine zweite Ehefrau, Auguste von Harrach, lernte er während einer Kur im böhmischen Teplitz kennen. Der König heiratete die 30 Jahre jüngere Frau im Jahr 1824.
In seinen Briefen von 1829 an Auguste plaudert er in familiärem Ton über seinen Tagesablauf und seine monarchischen Pflichten in Zeiten, in denen er von ihr getrennt war.
König Friedrich Wilhelm III
Handgeschriebener Brief von 1825
The Bourgeois King No.1
210 Taschen
offen
2.895,00 €
0,00 €
geplant
* UVP = unverbindlicher Endverkaufspreis inkl. MwSt in Deutschland
** auch Pre-Used in erstklassigem Zustand mit Originalpapieren
Friedrich Wilhelm war ein Nachfahre des Fürstenhauses Hohenzollern und Großneffe von Friedrich II. ( Friedrich der Große), volkstümlich der „Alte Fritz“ genannt.
Bereits als vierjähriges Kind wurde er von seinem Elternhaus getrennt und seinem Erzieher Behnisch übergeben, der ihn auf die Thronfolge vorbereiten sollte. Den Unterricht des Kronprinzen überwachte Friedrich der Große persönlich, dessen strenge erzieherische Instruktionen von Behnisch penibel umgesetzt wurden.
Der Thronfolger wuchs zu einem großen, schlanken und gutaussehenden jungen Mann heran. Er war schüchtern, von weichem Gemüt und sehr hilfsbereit. Später bei seiner Hochzeit durfte die Stadt Berlin nicht illuminiert werden, wie bei königlichen Hochzeiten üblich, weil er das Geld für die Armen vorgesehen hatte.
Der preußische Kriegsminister Hermann von Boyen bescheinigte ihm ein ausgezeichnetes Gedächtnis, Besonnenheit und die Fähigkeit, immer gut unterrichtet zu sein. Andererseits war er für seine peniblen Detailfragen bekannt.
Berlin galt zu Zeiten der Regentschaft seines Vaters, des Königs Friedrich Wilhelm II., als regelrechtes Sündenbabel. Der Regent, den die Berliner den "dicken Lüderjahn" nannten, hatte unzählige Frauengeschichten und war ein Verschwender par excellence. Seinem Sohn und Nachfolger hinterließ er einen gigantischen Schuldenberg. Preußen war 1797 praktisch pleite, als Friedrich Wilhelm III. den Thron bestieg.
Der geradlinige und überaus pflichtbewusste junge König, der den Lebenswandel seines Vaters von jeher verabscheut hatte, zog ganz neue Saiten auf. Er machte Schluss mit dem Prunk am Königshof und verordnete sich selbst und den Höflingen strikte Sparsamkeit. Im privaten Bereich lehnte Friedrich Wilhelm jede Art von hergebrachter Förmlichkeit ab. Bereits mit seiner ersten Ehefrau Königin Luise, die 1810 mit nur 34 Jahren früh verstarb, führte er eine Musterehe von beinahe bürgerlichem Zuschnitt.
Das Paar pflegte einfache, in royalen Kreisen höchst ungewöhnliche Umgangsformen. Man duzte sich und sprach voneinander als von „meinem Mann“ und „meiner Frau“. Das setzte den preußischen Hof in Erstaunen, denn die standesgemäße Anrede in den europäischen Herrscherhäusern dieser Zeit war die dritte Person, selbst Geschwister siezten sich untereinander. Im Kreis seiner Familie fand der Regent Trost und Stärke, besonders in den für ihn glücklosen, schweren Zeiten der militärischen Auseinandersetzungen mit Napoleon Bonaparte. Zu seinen sieben Kindern aus der Ehe mit Königin Luise hatte er zeitlebens ein gutes Verhältnis. Als Friedrich Wilhelm 1840 siebzigjährig starb, waren seine Kinder und Enkel vollzählig um ihn versammelt.
Der Hang zur Einfachheit bestimmte auch die Auswahl der Wohnsitze. In Berlin zog der König das Kronprinzenpalais dem Stadtschloss vor, die Sommermonate verbrachte er mit seiner Familie vorzugsweise auf dem Land nahe der Residenzstadt Potsdam in Schloss Paretz. Das Berliner Stadtschloss diente der Monarchie zu seltenen, repräsentativen Staatsakten und ansonsten als Behördensitz. Das einfache Landschloss Paretz nutzte Friedrich Wilhelm zur Erholung von seinen Amtsgeschäften. Die Architektur war funktional und kostensparend, die klassizistischen Bauwerke fügten sich harmonisch in einen englischen Landschaftsgarten ein. In Paretz ging es zwanglos zu, zu besonderen Anlässen feierte die königliche Familie sogar gemeinsam mit der bäuerlichen Dorfbevölkerung.
Trotz seiner legendären Sparsamkeit ging Friedrich Wilhelm auch als Mäzen von Architektur und Kunst in die Geschichte ein.
1820 ernannte er den berühmten Baumeister Karl Friedrich Schinkel zum Chef der Berliner Oberbaudeputation, die für den Ausbau und Erhalt aller großen öffentlichen Bauwerke Preußens verantwortlich war. Der König bestand auf strenger Einhaltung der Kostenpläne – als Folge wurden Backstein und Terrakotta als relativ günstiges Baumaterial durch Schinkel wiederentdeckt.
Einschließlich der Entwürfe lassen sich 50 Arbeiten Schinkels in Berlin nachweisen, der die Stadt repräsentativ umgestaltete. Zu seinen Hauptwerken unter der Regierung von Friedrich Wilhelm III zählen die Wache unter den Linden, das Schauspielhaus am Gendarmenmarkt und das Alte Museum.
Napoleon hatte während der Besetzung Preußens in großem Stil Kunstwerke nach Frankreich verschleppen lassen, darunter Schadows Quadriga vom Brandenburger Tor. Als ein großer Teil dieser Raubkunst zurückgeführt wurde, wollte der König die bisher in den königlichen Schlössern verstreuten Kunstschätze in einem eigenen Museum unterbringen.
Er beauftrage den Gelehrten Wilhelm von Humboldt mit der Zusammenstellung einer „gut gewählten Kunstsammlung“ für ein kulturelles Zentrum, das der Bevölkerung zugänglich sein und der Bildung dienen sollte. Das dazugehörige Gebäude errichtete Karl Friedrich Schinkel in den Jahren 1824 bis 1830 am Lustgarten in Berlin. Heute gilt das ‚Königliche Museum‘ als eines der schönsten Bauwerke des Klassizismus und bildet als ‚Altes Museum‘ den Grundstock der Berliner Museumsinsel.
Humboldt galt bei seinen Zeitgenossen neben Napoleon Bonaparte wegen seiner Entdeckungsreisen als der bekannteste Mann der Welt. Als einer der königlichen Kammerherren übernahm er die Aufgabe, den wissbegierigen König zu unterhalten und ihm nach dem Abendessen vorzulesen.
Der König besuchte abends gerne und oft Theateraufführungen. Dabei bevorzugte er das Berliner Schauspielhaus und das Königsstädtische Theater, beide Häuser hatte er selbst errichten lassen. Er liebte bürgerliche Volksstücke, denn sie boten ihm Gelegenheit, sich mit der Mentalität und Stimmung seiner Untertanen vertraut zu machen.
Die 9. Sinfonie wurde 1824 uraufgeführt, sie ist berühmt durch den Schlusschor mit dem Text von Schillers Ode "An die Freude". Sie ist die letzte vollendete Sinfonie des großen Komponisten Ludwig van Beethoven. Am 27. September 1826 widmete Beethoven das Werk „in höchster Ehrfurcht“ König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, dem „Beschützer der Künste und Wissenschaften“ mit folgenden Worten:
"Euer Majestät sind nicht bloß Vater allerhöchst Ihrer Untertanen, sondern auch Beschützer der Künste und Wissenschaften. Ich bitte Euer Majestät, dieses Werk als ein geringes Zeichen der hohen Verehrung allergnädigst anzunehmen, die ich allerhöchst Ihren Tugenden zolle. Euer Majestät untertänigst gehorsamster Ludwig van Beethoven."
Heute ist Beethovens ‚Neunte‘ überall auf der Welt ein Begriff. Die ‚Ode an die Freude‘ ist seit 1985 die offizielle Europahymne.
Weitere wissenswerte Informationen zum Preussenkönig Friedrich Wilhelm III. finden Sie unter der SEKRÈ-Edition 'In Love with Countess Auguste No.1'
https://www.sekrebag.com/de/handtaschen-edition/friedrich-wilhelm-no1/