Ihren Brief vom 01.09.1977 schreibt Katharine Hepburn von ihrem Wohnsitz New York an den Schauspieler Jack Larson, der mit seinem Lebensgefährten James Bridges in Los Angeles, California, lebte. Sie kommentiert darin einen früheren Brief Larson’s: “Your letter was sweet and made me laugh – ... I hear … picture is great…….”.
Katharine Hepburn, Schauspielerin
Handgeschriebener Brief von 1977
American Aristocrat
52 Taschen
Oktober 2019
1.798,00 €
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Die amerikanische Schauspielerin Katharine Hepburn weist von allen amerikanischen Filmstars die längste Karriere auf (60 Jahre) und ist bis heute Rekord-Peisträgerin mit 4 Oscars. Das American Film Institute wählte sie zur größten amerikanischen Filmschauspielerin des 20. Jahrhunderts.
Katharine Houghton Hepburn entstammte einer liberalen Upperclass-Familie aus Connecticut, ein gewisser aristokratischer Nimbus umgab die selbstbewusste Frau Zeit ihres Lebens. Die modernen Frauentypen, die sie in ihren Filmen verkörperte, waren durch die Bank eigenwillig und emanzipiert. Sie entsprachen damit durchaus ihrer privaten Persönlichkeit, wenn auch nicht dem gängigen Hollywood Schönheitsideal. Da Katharine sehr sportlich war und im Privatleben gern bequeme Kleidung trug, vorzugsweise lange Hosen (was damals verpönt war), galt sie zudem als burschikos und eher männlich.
Von Anfang an war die Schauspielerin sehr auf ihre Unabhängigkeit bedacht und verhielt sich höchst unkonventionell. Von Filmkollegen wurde sie deshalb zu Anfang ihrer Karriere ‚Katharine of Arrogance‘ genannt (in Anlehnung an die erste Frau des englischen Königs Heinrich VIII, Catherine of Aragon). Fragen nach ihrem Privatleben beantwortete sie grundsätzlich nicht, doch sie inszenierte sich auch niemals als Star.
Bei der Komödie Die Nacht vor der Hochzeit bestimmte die Hepburn als erste Schauspielerin Regisseur, Drehbuchautor und Besetzung selbst. Die Filmrechte am zugrundeliegenden Bühnenstück ('The Philadelphia Story') hatte sie vorher erworben und an MGM verkauft. Der Film von 1940 wurde ein Riesenerfolg und avancierte als 'film of the time' zum Klassiker. Ihre männlichen Co-Stars waren die Hollywoodlegenden Cary Grant und James Stewart, es blieb der einzige Film, in dem beide zusammen auftraten.
Ab jetzt galt die Hepburn als Ikone der Screwball-Comedy und konnte danach alle ihre Rollen selbst aussuchen. Im Alter von nur 33 Jahren hatte sich die selbstbestimmte Schauspielerin endgültig gegen das Hollywood-Establishment durchgesetzt.
1942 erreichter der Star den Gipfel des Filmruhms im Film Die Frau, von der man spricht ('Woman of the Year'). Bei den Dreharbeiten lernte sie die Liebe ihres Lebens kennen, den männlichen Hauptdarsteller Spencer Tracy. Sie drehten insgesamt neun Filme zusammen.
"Der einzige wahrhaft große Schauspieler, mit dem ich zusammenarbeitete, war Spencer Tracy." Sagte Marlene Dietrich über den Kollegen, der in Hollywood den inoffiziellen Ehrentitel "Schauspieler der Schauspieler" trug. In der Traumfabrik galt Spencer Tracy als seltene Ausnahme, weil es ihm gelang, Star und Charakterdarsteller zugleich zu sein. Doch Tracy hatte auch eine dunkle Seite: Er war Alkoholiker und berüchtigt für seine tagelangen Sauf-Exzesse.
Mit Katharine Hepburn war der verheiratete Schauspieler 26 Jahre bis zu seinem Tod heimlich liiert, weil er sich als überzeugter Katholik nicht scheiden lassen wollte.
Ab 1950 spielte die Charakterdarstellerin überwiegend und sehr erfolgreich verschrobene alte Jungfern, während die Liebesgöttinnen Hollywoods, wie Greta Garbo und Rita Hayworth, sich spätestens mit 40 Jahren vom Film zurückziehen mussten. Ihren vierten Oscar errang die Schauspielerin im Alter von 74 Jahren mit dem Melodram Am goldenen See ('On Golden Pond') an der Seite von Henry Fonda. Der Film war an den Kinokassen einer der erfolgreichsten Filme des Jahres 1981.
Katharine Hepburn lehnte Zeit ihres Lebens den üblichen Hollywood-Glamour ab, keinen ihrer vier Oscars holte sie persönlich ab. Die selbstbestimmte Frau kümmerte sich wenig um Konventionen und lebte stets frei nach dem Motto: "If you obey all of the rules, you miss all of the fun."
Die 'First Lady of Cinema' starb am 29. Juni 2003 im Alter von 96 Jahren in ihrem Haus in Old Saybrook, Connecticut. In Würdigung ihrer Bühnentätigkeit wurde der Broadway am Abend des 1. Juli 2003 komplett verdunkelt.