Im Juni 2010 führte das französische Magazin PRIMA ein ausführliches schriftliches Interview mit Brigitte Bardot und bat sie auch um Kommentare zu diversen Fotos aus ihrem Leben.
Ihr Kommentar zu der berühmten Aufnahme von 1977, auf der sie zusammen mit einem jungen Seehund zu sehen ist, unterstreicht ihre große Tierliebe: „Das ist eine unvergessliche Erinnerung - un souvenir inoubliable…“.
Brigitte Bardot, Schauspielerin & Tierschützerin
Handgeschriebene Notizen von 2010
Un Souvenir Inoubliable
85 Taschen
offen
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Brigitte Bardot galt in den 1950er/60er Jahren als eine der schönsten Frauen der Welt und als Sexsymbol. Zum Idol einer ganzen Generation wurde sie als Schauspielerin, die Anfang der prüden 1960er Jahre ein völlig neues Frauenbild verkörperte: sinnlich und selbstbewusst voll unbefangener Erotik – halb Lolita, halb Vamp.
Der Film von 1956 „Und immer lockt das Weib“ begründete den Mythos ‚BB‘. Gina Lollobrigida und Sophia Loren waren noch von amerikanischen Vorbildern geprägte Filmstars. Brigitte Bardot setzt andere Akzente. Das brachte ihr sogar die Aufmerksamkeit der französischen Intellektuellen ein. Die Schriftstellerin Marguerite Duras nannte sie in einem Zeitungsartikel ‚la Reine Bardot‘ in Anspielung an eine andere ungezähmte Frau in der Geschichte Frankreichs, die ‚Reine Margot‘ aus dem 16. Jahrhundert.
La Bardot führte fast 20 Jahre lang ein glamouröses Jetset-Leben. Liebhaber und Ehemänner wechselten häufig, sie war insgesamt 4 mal verheiratet. Zu ihren Eroberungen zählten Schauspieler und Sänger wie Alain Delon, Jean-Louis Trintignant, Gilbert Becaud und Sascha Distel. Eines der Bonmots der Bardot aus dieser Zeit lautet: „Man wechselt die Liebhaber, niemals jedoch das Parfüm.“
Wie begehrt sie war, beweist auch die filmreife Aktion des damaligen ‚Königs der Playboys und des Jetset‘ Gunter Sachs. Der deutsche Industriellenerbe warf über ihrer Villa an der Cote Azur aus dem Helikopter hunderte von Rosen ab, um sie zu umgarnen – mit Erfolg. 1966 heiratete er sein ‚Trophy Wife‘ und wurde ihr Ehemann No. 3. Die Villa „La Madrague“ (Thunfischnetz) in Saint-Tropez hatte La Bardot 1958 erworben. Sie hielt sich dort häufig auf und trug maßgeblich zur Entwicklung des verschlafenen Fischerdorfs zum Hotspot für Reiche und Berühmte bei.
‚BB‘ war neben der Filmarbeit auch als Sängerin erfolgreich. Im Spätherbst 1967 nahm sie zusammen mit dem französischen Liedermacher und Chansonnier Serge Gainsbourg die von ihm geschriebenen Songs „Harley Davidson“ und „Je t’aime … moi non plus“ auf. Die beiden begannen eine leidenschaftliche Affäre.
Auf Bitte von Bardot und ihres damaligen Ehemanns Gunter Sachs wurde die bereits fertig produzierte Aufnahme von „Je t’aime“ nicht veröffentlicht. 1969 brachte Gainsbourg den Titel in einer Neuaufnahme mit seiner Lebensgefährtin Jane Birkin heraus, er avancierte zu einem weltweiten, skandalträchtigen Hit. Die ursprüngliche Fassung mit der Bardot wurde erst 1986 veröffentlicht.
Brigitte Bardot hasste ihre Star-Rolle und die Paparazzi, denen sie Mitschuld am Chaos ihres Privatlebens gab. Später gab sie zu Protokoll, sie sei in dieser Zeit sehr unglücklich gewesen. Es war ihr bewusst, dass sie ein oberflächliches Leben führte, was ihrem eigentlichen Wesen nicht entsprach. Sie sehnte sich nach einem einfachen Leben im Einklang mit der Natur. Kurz vor ihrem 40. Geburtstag traf sie eine grundlegende Entscheidung, die selbst die Menschen überraschte, die sie gut kannten. La Bardot beendete ihre Film- und Gesangskarriere und zog sich aus dem Show-Business zurück.
Seitdem engagiert sich Brigitte Bardot höchst engagiert für den Tierschutz. Ihre Popularität setzt sie für ihre 1976 gegründete Stiftung ‚La Fondation Brigitte Bardot‘ zur ‚Rettung der Tiere in aller Welt‘ ein. Sie meldet sich regelmäßig mit Petitionen und öffentlichen Briefen über Fragen des Tierschutzes zu Wort.
Schon in ihrer frühen Zeit als Filmstar hatte die Bardot in einer Fernsehsendung im Jahr 1962 zusammen mit dem Tierschutzaktivisten Jean-Paul Steiger gegen die brutalen Zustände in den Schlachthöfen protestiert. Sie setzte sich damit heftigen Anfeindungen aus, denn niemand machte sich zu dieser Zeit Gedanken über die Rechte von Tieren. Der Einsatz der Schauspielerin wurde als Provokation empfunden und brachte wenig Resonanz in der Öffentlichkeit.
Das wohl prominenteste Symbol ihres Engagements für Tiere sind bis heute die Robbenbabys. 1977 ging ein Foto um die Welt, das die Bardot mit einem weißen Robbenbaby auf dem kanadischen Packeis zeigt.
Bereits im Februar 1968 hatte ihr die in Frankreich sehr prominente Schriftstellerin Marguerite Yourcenar einen Brief geschrieben. Sie bat die Schauspielerin, ihre Berühmtheit zu nutzen, um gegen das massenhafte Abschlachten von Robbenbabys für die Pelzindustrie zu protestieren. Nach ihrer Ansicht sei Bardot genau die Richtige, um die Frauen davon zu überzeugen, keine Pelze mehr zu tragen. Durch einen Zufall erreichte dieser Brief sie allerdings erst sehr viel später, das Engagement der Bardot kam also ganz unabhängig davon zustande.
Yourcenar wurde 1980 als erste Frau in die Académie française aufgenommen, eine der den ältesten und prestigereichsten Institutionen in Frankreich. Nach ihrer Antrittsrede wurde sie gefragt, ob sie einen Wunsch habe. Ihre Antwort lautete: „Ich würde gern Brigitte Bardot treffen“.
Im Juni 1987 versteigerte Brigitte Bardot ihren Schmuck und einen Teil ihres Privatbesitzes und führte den Erlös der Fondation zu. 1991 vermachte sie auch ihre Villa „La Madrague“ in St. Tropez der Stiftung.
Die Tierschützerin ist gleichzeitig aktive Unterstützerin der Umweltschutzorganisation ''Sea Shepherd', die 2011 ein Schiff nach ihr benannte. In einer Pressemeldung vom September 2012 bedankte sich Sea Shepherd mit folgenden Worten: „Die von Brigitte Bardot ins Leben gerufene „Brigitte Bardot Foundation“ ist eine Tierschutzstiftung, die Sea Shepherd einen Großteil der finanziellen Mittel gespendet hat, um den Trimaran, der nun „Brigitte Bardot“ heißt, kaufen zu können. Die Entscheidung, das Schiff so zu benennen, ist ein Tribut an das Engagement von Brigitte Bardot für den Tierschutz sowie ein Dankeschön an die Stiftung.“
Im Juni 2010 führte das französische Magazin PRIMA ein ausführliches schriftliches Interview mit Brigitte Bardot und bat sie auch um Kommentare zu diversen Fotos aus ihrem Leben. Ihre Anmerkung zu der berühmten Aufnahme von 1977, auf der sie zusammen mit einem jungen Seehund zu sehen ist, bezeugt ihre große Tierliebe:
„C‘est evidament le photo avec le petit phoque qui marque le debut de mon combat pour la protection des animeaux. C'est un souvenir inoubliable tellement tendre et tellement dur.“
„Es ist ganz offensichtlich das Foto mit dem kleinen Seehund, das den Beginn meines Kampfes für den Tierschutz markiert. Es ist eine unvergessliche Erinnerung, zugleich so zart und so hart.“
Weitere spannende Informationen zu Brigitte Bardot finden Sie unter der SEKRÈ-Edition ' Belle Femme Du Monde No. 1' :
https://www.sekrebag.com/de/handtaschen-edition/brigitte-bardot-no1/